Mitglieder
Bruno Keyl und seine Familie
(Heinrich) Bruno Keyl
27.07.1829 Mölbis bei Leipzig - 31.03.1911 Berlin-Steglitz
Kontrabassist, Tubist, Instrumentalpädagoge, Komponist
Anstellungszeitraum in der Kapelle: 1852-30.09.1890 als Kontrabassist
Berufliche Laufbahn
Bruno K. spielte zunächst in der Stadtkapelle zu Lausigk i. Sa., dann am Stadttheater in Chemnitz und ab 1849 in der kgl. Kapelle in Dresden, deren Mitglied er 1852 wurde. Er war ab 1857 Lehrer am Dresdner Konservatorium, zunächst für Tuba, später für Kontrabass. (Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts wurde oft eine Tuba- und Kontrabassstelle im Orchester mit einem Musiker besetzt). Nach dem Tod des Kgl. Kammermusikers Gustav Kunze übernahm er 1860 die Klasse für Kontrabass bis 1891. Zu seinen Schülern gehörten u.a. sein Neffe Emil Hugo K., Bruno Heydrich (1865-1938, Kgl. Kammermusiker in Dresden, dann Heldentenor in Köln und Braunschweig, Komponist, Gründer und Direktor des Konservatoriums zu Halle an der Saale) und Gustav Kleinert (Kgl. Kammermusiker in Dresden von 1892-1930). Neben seiner Orchestertätigkeit spielte er auch zahlreiche Solokonzerte. Er war Mitglied des Allgemeinen Deutschen Musikvereins und Gründungsmitglied des Tonkünstler-Vereins zu Dresden.
Klang-Zitat
„Herr Bruno Keyl, Kammermusikus in Dresden und einer der tüchtigsten Contrabassisten hat in einem Concert in Prag auf seinem Riesen-Instrument in Solo-Vorträgen mitgewirkt und großen Beifall errungen. Neben dem Darmstädter nun verstorbenen Müller und dem Italiener Bottesini dürfte Herr Keyl wohl der Einzige sein, der es unternimmt, auf dem Contrabaß Concerte zu geben, um diesen Urgroßvater der Streichinstrumente courfähig zu machen.“ Signale für die mus. Welt, 27. Jg., No. 63, S. 1003 'Signale für die musikalische Welt. 27 (1869)', Bild 1010 von 1136 | MDZ
Werke
Solo- und Konzertstücke für Kontrabass, Orchester-Studien für Kontrabass (1888), Lehrgang für Kontrabass (1892)
Auszeichnungen
1882 erhielt er die Verdienst-Medaille für Kunst und Wissenschaft vom Herzog von Sachsen Coburg und Gotha, 1884 das Ritterkreuz 2. Klasse des Albrechtsordens und 1889 wurde ihm der Titel Professor der Musik vom König von Sachsen verliehen.
Familie
Ab 1856 war er mit Pauline Rosenberg verheiratet. Er war Bruder von (Carl) Hugo K., Onkel von (Emil) Hugo K. und Großonkel des Cellisten Hanns (Carl Hugo) K. (geb. 15.02.1890 Dresden, Solocellist der Reußischen Kapelle, Konzertmeister)
Literatur
Bericht des Dresdner Conservatoriums für Musik, Dresden 1872, S. 44 Digitale Sammlungen: Bericht des Dresdener Conservatoriums für Musik. Bericht des Dresdner Conservatoriums für Musik in Dresden, 29. Studienjahr 1884/85, Dresden 1885, S. 48 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik zu Dresden Dresdner Journal, Nr. 195, 25.08.1857, S. 848 Sachsen.Digital: Dresdner Journal : 25.08.1857 Dresdner Journal, Nr. 2, 04.01.1883, S. 9 Sachsen.Digital: Dresdner Journal : 04.01.1883 Leipziger Tageblatt und Anzeiger, Nr. 188, 06.07.1884, S. 36161 Sachsen.Digital: Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 06.07.1884 Musikalisches Wochenblatt, 20. Jg., No. 19, 02.05.1889, S. 238 ANNO, Neue Zeitschrift für Musik, 1873-06-13, Seite 11 Dresdner Journal, Nr. 93, 23.04.1889, S. 642 Sachsen.Digital: Dresdner Journal : 23.04.1889 Festschrift zur 50jährigen Jubelfeier (1854-1904) des Tonkünstler-Vereins zu Dresden, Dresden 1904, S. 17 Digitale Sammlungen: Festschrift zur 50-jährigen Jubelfeier (1854-1904) des Tonkünstlervereins zu Dresden Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden, 51. Studienjahr 1906/1907, Dresden 1907, S. 35 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden, 55. Studienjahr 1910/1911, Dresden 1911, S. 11 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden Neue Zeitschrift für Musik, Bd. 69, No. 25, 13.06.1873, S. 263 ANNO, Neue Zeitschrift für Musik, 1873-06-13, Seite 11
Friedrich Warnecke, Der Kontrabass. Seine Geschichte und seine Zukunft, Hamburg 1909, S. 87f
(Carl) Hugo Keyl
24.(?)04.1836 Mölbis bei Leipzig - 06.12.1905 Dresden
Kontrabassist
Anstellungszeitraum in der Kapelle: 1860-28.02.1895
Familie
Carl Hugo K. war Sohn des Arztes Ernst Friedrich K. und Bruder des Kontrabassisten Bruno K.
Ab 1881 war er mit Marie Hahn verheiratet.
Seine letzte Wohnadresse: Dresden, Ostraallee 28
Er war Mitglied des Tonkünstler-Vereins zu Dresden und wurde zum Ritter ernannt.
Literatur
Dresdner Nachrichten, Nr. 341, Frühausgabe 9.12.1905, S. 5 Digitale Sammlungen: 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1905
Hans Keyl
Kontrabassist, Instrumentalpädagoge
Anstellungszeitraum in der Kapelle: 1900-1944(?)
Ab 1895/96 war er Schüler seines Bruders Emil Hugo Keyl und erhielt 1898 sein Reifezeugnis. 1906 vertrat er am Dresdner Konservatorium seinen kranken Bruder Emil Hugo und schied 1907 wieder aus der Lehrerschaft aus. Am 1. Januar 1941 feierte er sein 40jähriges Dienstjubiläum.
Werke
Hans Keyl, Der Kontrabass, in: Musik-Instrumentenkunde in Wort und Bild: in drei Teilen, hgg. von Emil Teuchert und Erhard Walter Haupt, Bd. 1, Leipzig 1910, S. 48-68
Literatur
Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik (und Theater) zu Dresden über das 42. Studienjahr 1897/1898, Dresden 1898, S.26Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden
Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik (und Theater) zu Dresden über das 50. Studienjahr 1905/1906, Dresden 1906, S. 23 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden
Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik (und Theater) zu Dresden über das 52. Studienjahr 1906/1907, Dresden 1907, S. 17 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden
Friedrich Warnecke, Der Kontrabass. Seine Geschichte und seine Zukunft, Hamburg 1909, S. 87f
(Emil) Hugo Keyl
25.03.1865 Dresden – 02.10.1906 Dresden
Kontrabassist, Instrumentalpädagoge
Anstellungszeitraum in der Kapelle 1885-02.10.1906
Ausbildung
Emil Hugo K. war 1878/79 in der Klavierklasse von Paul Bercht an der Elementarschule und ab 1880 Schüler seines Onkels Bruno K. am Dresdener Konservatorium. Er erhielt 1885 sein Reifezeugnis.
Berufliche Laufbahn
Ab 01.05.1884 war er bereits Lehrer für Contrabass an der Elementarschule des Dresdener Konservatoriums. 1885 wurde er in die Kgl. Kapelle aufgenommen, 1892 zum kgl. Kammermusiker und 1903 als Nachfolger des Bassisten Erdmann Rüdiger zum ersten Kontrabassisten ernannt. Nach der Pensionierung seines Onkels übernahm er 1891/92 auch den Unterricht an der Mittel- und Hochschule des Konservatoriums. Zu seinen Schülern gehörten u.a. sein Bruder Hans K., (kgl. Kammermusiker in Dresden 1900-1944?), Albin Theodor Findeisen (1907 zweiter 1. Kontrabassist, ab 1920 erster 1. Kontrabassist des Gewandhausorchesters) und Arno Pohl (1901-1950 Mitglied der Kgl. Kapelle in Dresden).
Auszeichnungen
Er erhielt die Prämie des Herzogs von Coburg-Gotha anlässlich seiner Abschlussprüfung am Konservatorium 1885, den Albrechtsorden: Ritterkreuz 2. Klasse 1893 und 1903 den Titel Kammervirtuos „in Anerkennung vorzüglicher Kunstleistungen“.
Werke
Emil Hugo hinterließ kleinere Orchesterstücke und Kammermusikwerke im Manuskript.
Familie
Emil Hugo K. war Bruder von Hans K . Er war mit Helene Becher (geb. 02.09.1868) verheiratet und Vater des Cellisten Hanns (Carl Hugo) K. (geb. 15.02.1890 Dresden, Solocellist der Reußischen Kapelle, Konzertmeister).
Literatur
Achter Bericht des Pudor’schen Conservatoriums in Dresden, 22. Studienjahr 1878/79, Dresden 1879, S. 30 Digitale Sammlungen: Bericht des Pudor'schen Conservatoriums in Dresden
Zehnter Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik zu Dresden, 25. Studienjahr 1880/81, Dresden 1881, S. 11 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik zu Dresden
Zwanzigster Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik zu Dresden, 35. Studienjahr 1890/91, Dresden 1881, S. 22 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik zu Dresden
Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik (und Theater) zu Dresden über das 36. Studienjahr 1891/92, Dresden 1892, S. 11 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden
Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden über das 48. Studienjahr 1902/1903, Dresden 1903, S. 19 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden
Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden über das 51. Studienjahr 1906/1907, Dresden 1907, S. 14 Digitale Sammlungen: Bericht des Königl. Conservatoriums für Musik und Theater zu Dresden
Dt. Musikerlex., E.H. Müller 1929.
Bruno Keyl und seine Familie
Musiker, die den Kontrabass courfähig machten
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