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Melanie Bauer-Ziech

Melanie Bauer-Ziech (geb. Ziech)

http://www.deutschefotothek.de/documents/obj/81453170
SLUB Dresden/ Deutsche Fotothek/ Wilhelm Höffert

01.12.1861 Dresden – 15.09.1928 Dresden

Harfenistin, Instrumentalpädagogin

Anstellungszeitraum in der Kapelle: 01.03.1879-28.02.1927 als Harfenistin

 

Ausbildung

Melanie Ziech bekam ab dem siebenten Lebensjahr Unterricht von ihrem Vater. Sie hatte auch Kontakt zum Harfenvirtuosen Karl Oberthür, der ihr sein op. 312 „Solitude“ widmete.

Berufliche Laufbahn

Melanie Ziech trat als Dreizehnjährige 1875 in Dresden und Meißen erstmals öffentlich auf und spielte 1878 bereits mit ihrem Vater im Orchester des Hoftheaters in Dresden. Im Jahr darauf erhielt sie ihre Anstellung in der Kgl. Kapelle. Konzertreisen führten sie durch ganz Sachsen und Nordböhmen, besonders oft trat sie dabei mit ihrem Mann Albin Bauer und ihren Kollegen der Kapelle auf. Sie war nicht nur als Solistin, sondern auch als Kammermusikpartnerin äußerst begehrt, so kam es mehrmals vor, dass sie an einem Abend im Hoftheater die Ouvertüre und den 3. Akt einer Oper und dazwischen in ein Konzert spielen musste, was ihr stets mit Bravour gelang. Auch sprang sie „telegraphisch angefordert“ 1889 in Leipzig am Stadttheater für die Harfenpartie in „Mignon“ ein. Sie war eine beliebte Harfenlehrerin (zu ihren Schülerinnen gehörte u.a. die Ehefrau des Kapellmeisters Adolf Hagen) und unterrichtete ab 1923 auch an der Orchesterschule der Sächsischen Staatskapelle. B.-Z. war mit 48 Dienstjahren die am längsten aktive Harfenistin der Orchesters, und selbst nach ihrer Pensionierung wirkte sie noch in der Staatskapelle mit – zuletzt am 14. August 1928.

Auszeichnungen

1885 erhielt sie als erste Frau den Titel Kammermusikus, am 23.04.1894 wurde sie zur Kammervirtuosin des Königs von Sachsen ernannt. Sie war Ehrenmitglied des Tonkünstlervereins.

Werke

Arrangement von Carl Grammann, Op. 34, Notturno für V. u. Harfe (od. Pfte.) Berlin 1902.

Harfenschule, Leipzig und Wien 1912.

Die Harfe, in: Musik-Instrumentenkunde in Wort und Bild: in drei Teilen, hgg. von Emil Teuchert und Erhard Walter Haupt, Bd. 1, Leipzig 1910. S 68-78

Familie

B. war die Tochter des kgl. Kammermusikers Carl Ziech (1833-1898). Ab 1886 war sie mit dem Flötisten und Kammervirtuosen Albin Bauer (1856-24.06.1897) verheiratet.

Melanie Bauer-Ziech, Albin Bauer; Foto: W. Höffert; Archiv der Sächsischen Staatstheater
https://antiqueengravings4u.com/melanie-baur-ziech-the-german-harpist-v-m-pickney-a-champion-english-lawn-tennis-player-lucy-lee-hill-the-baby-of-the-confederacy-original-antique-puritan-print-from-1898/
The Puritan, 3. Jg., 1898, S. 251

Klangzitat

„Als Frau Bauer-Ziech auf der hier noch nie in gleicher Vollendung gehörten Harfe das „Feenmärchen“ spielte, da schien die von allem süßen Liebreiz übergossene Frau selbst einem bezauberten Feenmärchen zu gleichen.“ Deutsche Musik-Zeitung, 16. Jg., Nr. 16, S. 134

 

Literatur

Freia Hoffmann, Ziech, Melanie, verh. Bauer-Ziech, in: Ziech, Melanie - Sophie Drinker Institut Zugriff vom 02.01.2022

Dt. Musiker-Lexikon, hgg. von E. H. Müller, 1929, S. 1644

Kürschners Deutscher Musiker-Kalender 1954, 2. Ausgabe des Dt. Musiker-Lexikons, Berlin 1954.

Dresdner Nachrichten: 20. Jg., Nr. 275, 02.10.1875, S.8 ⁣; 33. Jg., Nr. 313, S. 3 ; 34. Jg., Nr. 342, S. 3 ⁣;

34. Jg., Nr. 11, S. 3 ⁣; 43. Jg., Nr. 332, S. 4 ; 72. Jg., Nr. 438, S. 5,

Musikalisches Wochenblatt, 39. Jg., Nr. 3, S. 66

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