Ein fein gereifter Cognac

Nichtsdestotrotz bewies die Staatskapelle Dresden einmal mehr, wie sie es zwei Tage zuvor schon im Rheingold getan hatte, dass sie ein Top-Kandidat für den Titel „Bestes Orchester der Welt“ ist. Ihr Klang ist reich, tiefgründig und herrlich ausgewogen, ganz wie ein großartiger Burgunder oder ein fein gereifter Cognac.
 
Holzbläser verströmen einen widerhallenden Glanz, Blechbläser sind rund und weich. Nichts klingt je gepresst, grob oder rau, ganz gleich, wie laut das Orchester spielt. Es gab hinreißende Soli von Flöte und Oboe und der Trompeter warf seine atemberaubenden hohen Ds mit blendender Brillanz in den Raum. Es gibt kein einziges schwaches Glied in diesem Orchester, doch die Streicher sind sicherlich seine größte Pracht (die Bässe sind einfach phantastisch). Ich habe seit der Blütezeit des Philadelphia Orchester vor über einem halben Jahrhundert keine solchen Streicher gehört...

( Robert Markow, 23 November 2016 Beeindruckender Beethoven in Tokio, aber Thielemann schafft es in Strauss' Alpensinfonie nicht bis zum Gipfel | Bachtrack)

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